Kongresshaus Zürich

Harte Arbeit zahlt sich aus!

Nach einem dreijährigen Umbau und einer Investition von 174.4 Millionen Franken, erstrahlt das Kongresshaus Zürich in einem bezaubernden neuen Licht. Dieses Licht dürfen die Besucher seit 2021 erleben.
Bei der Gesamtrenovierung des Kongresshauses mit ca.13.000 m² war Bartenbach für die Tages- bzw. Kunstlichtplanung verantwortlich. Das Kongresshaus wurde durch die Umbaumaßnahmen zugänglicher und Nutzung flexibler gestaltet und an die heutigen Bedürfnisse angepasst. Die Lichtplanung erfolgte in enger Abstimmung mit dem zuständigen Denkmalamt. Zu und Eingangsbereiche sowie die verschiedenen Säle wurden durch die ganzheitliche Betrachtung des Tages- und Kunstlichtes im neuen Licht erleuchtet. Zudem wurden bauliche und gezielte Eingriffe mit modernster Technik verbessert und an die Funktionalität der Bedürfnisse angepasst.

Ein festliches Erscheinungsbild
Durch die gesamte Modernisierung der Licht-und Bühnentechnik und der Restaurierung erscheint die Große Tonhalle in einem festlichen Erscheinungsbild, welches dem Jahr 1895 angepasst wurde. Um die Akustik für die Besucher physisch erlebbar zu machen, wurde die Bühne mit einem klangoptimierten Parkettboden ausgestattet. Zudem wurde durch eine neue Lüftung und Dämmmaßnahmen im Dachraum die Akustik durch Luftbefeuchtung optimiert und die Behaglichkeit verbessert. Ebenso wurden die Backstage Räume des Orchesters und der Verwaltung mit einer zeitgemäßen Infrastruktur aufgewertet.

Haefeli Moser Steiger haben die Tonhalle von 1895 in ihr Kongresshausprojekt von 1939 integriert und eine behutsame Verschränkung der beiden Gebäude gesucht. So entstand ein betrieblich wie architektonisch eng verwobenes Ensemble aus Alt und Neu. Diese Strategie des Weiterbauens war auch für die aktuelle Instandsetzung wegweisend.

Mit dem Rückbau der baulichen Maßnahmen aus den 1980er Jahren wurden die Qualitäten des Entwurfs von Haefeli Moser Steiger wieder sicht- und erlebbar. Der Neubau im Gartensaalbereich nimmt in der Gestaltung Bezug auf den Bestand. Dadurch entsteht ein neues, harmonisches, lichtdurchströmtes Ganzes, das den Brückenzuschlag zwischen Tradition und Moderne auf selbstverständliche Art und Weise schafft.

Moderne Raumkultur und Ornamentik
Die reiche Ornamentik der Böden, Wände und Decken und die Ausstattungsdetails in organisch-geschwungener Formensprache prägen die helle, heitere und festliche Raumstimmung des Ensembles. Diesen Stimmungsträgern galt in der Instandsetzung daher besondere Sorgfalt. Die Sgraffito Flächen wurden fachgerecht restauriert, die Leuchten lichttechnisch erneuert und weitmöglichst originalgetreu rekonstruiert. Die historischen Spiegel wurden mit flexiblem bespielbarem Screen ausgestattet. Die achteckigen Deckenrosetten in den Foyers dienen sowohl als Reflektoren für die nachgebauten Glaskugelleuchten als auch als Akustikelemente. Das wellenförmige Holzgittermotiv kommt im neuen Gartensaal-Bereich als Deckenverkleidung wieder zum Einsatz.

Verflechtung von Architektur, Natur und Kunst
Die verschiedenen Gartenelemente wurden wiederbelebt. Der Wintergarten und das Blumenfenster im Saalgeschoss sind natürliche Lichtquellen für die Foyers und lebendige Ornamente zugleich. Das Blumenfenster im Gartensaalfoyer wurde vom Künstlerduo Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger neu interpretiert: Sie inszenierten mit der Installation „Maskenball der Biodiversität“ eine fantastische, künstlerische Pflanzenwelt und nehmen Bezug auf die legendären Künstlermaskenbälle. Der in den 1980er Jahren zu gebaute Gartenhof wurde in verkleinerter Form wieder aufgenommen. Infolge der Gartensaalerweiterung wurde der Vorgarten reduziert: Einzelne ältere Bäume, so den Schwarzkiefern aus dem Bestand der Erstbepflanzung von 1895, blieben erhalten.

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